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Eine Bankbürgschaft bietet finanzielle Sicherheit und Flexibilität – nicht nur bei Mietkautionen, sondern auch im Geschäftsleben.
In diesem umfassenden Leitfaden erfährt man alles Wichtige rund um das Thema: von den Grundlagen bis zu häufigen Fragen.

Was ist eine Bankbürgschaft?

Eine Bankbürgschaft ist ein Versprechen einer Bank, für die Verpflichtungen eines Kunden gegenüber einem Dritten einzustehen. Falls der Kunde nicht zahlt oder eine vertragliche Leistung nicht erfüllt, springt die Bank ein und begleicht die offene Forderung bis zur Höhe der Bürgschaftssumme.

Typische Einsatzgebiete:

  • Mietkaution für Wohnungen oder Gewerbeobjekte
  • Absicherung von Bauprojekten
  • Garantien im internationalen Handel

Wie funktioniert eine Bankbürgschaft?

  1. Antragstellung:
    Der Kunde beantragt bei seiner Bank eine Bürgschaft. Oft ist eine Bonitätsprüfung erforderlich.
  2. Bürgschaftsurkunde:
    Nach Genehmigung stellt die Bank eine Bürgschaftsurkunde aus, die dem Begünstigten (z. B. Vermieter) übergeben wird.
  3. Haftung im Schadensfall:
    Kommt der Kunde seinen Verpflichtungen nicht nach, kann der Begünstigte die Bürgschaft in Anspruch nehmen. Die Bank zahlt den vereinbarten Betrag.
  4. Regress:
    Die Bank fordert anschließend den ausgezahlten Betrag vom Kunden zurück.

Vorteile einer Bankbürgschaft

  • Liquidität bleibt erhalten: Keine Barauszahlung nötig.
  • Sicherheit für den Begünstigten: Zahlungszusage einer Bank mit guter Bonität.
  • Schnelle Abwicklung im Schadensfall.
  • Vielseitige Einsatzmöglichkeiten.

Arten der Bankbürgschaft

  • Mietbürgschaft:
    Alternative zur klassischen Mietkaution.
  • Zahlungsbürgschaft:
    Sichert offene Zahlungen bei Kaufverträgen ab.
  • Gewährleistungsbürgschaft:
    Absicherung von Mängelansprüchen nach Bauprojekten.
  • Anzahlungsbürgschaft:
    Schutz für Anzahlungen bei größeren Bestellungen.
  • Bietungsbürgschaft:
    Sicherheiten im Rahmen von Ausschreibungen.

Voraussetzungen für eine Bankbürgschaft

  • Ausreichende Bonität des Antragstellers
  • Bereitschaft, Sicherheiten zu stellen (z. B. Sparguthaben, Immobilien)
  • Abschluss eines Bürgschaftsvertrags mit der Bank
  • Zahlung einer jährlichen Bürgschaftsgebühr (oft zwischen 1 % und 4 % der Bürgschaftssumme)

Kosten einer Bankbürgschaft

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Die Kosten setzen sich zusammen aus:

  • Bürgschaftsprovision: jährlich anfallende Gebühr
  • Bearbeitungsgebühren: einmalige Kosten bei Ausstellung
  • Sicherheitenstellung: je nach Bank können Sicherheiten verlangt werden

Tipp: Preise und Konditionen vergleichen lohnt sich, denn sie variieren je nach Bank deutlich.

Bankbürgschaft vs. Versicherungskaution

Kriterium Bankbürgschaft Versicherungskaution
Anbieter Bank Versicherungsgesellschaft
Sicherheit Höher (Bankenaufsicht) Gut, aber teils schwächer
Kosten Meist höher Oft günstiger
Flexibilität Eingeschränkt Höher
Liquiditätsvorteil Ja Ja

Häufige Fragen zur Bankbürgschaft

Wie lange dauert es, eine Bankbürgschaft zu erhalten?

In der Regel wenige Tage nach vollständiger Antragstellung, Bonitätsprüfung und Sicherheitenklärung.

Kann die Bank eine Bürgschaft verweigern?

Ja, bei schlechter Bonität oder fehlenden Sicherheiten kann die Bank den Antrag ablehnen.

Wann endet eine Bankbürgschaft?

Entweder bei Ablauf der Bürgschaftsfrist oder nach Rückgabe der Bürgschaftsurkunde durch den Begünstigten.

Was passiert, wenn der Bürgschaftsfall eintritt?

Die Bank zahlt den Betrag an den Begünstigten und fordert ihn anschließend vom Kunden zurück.

Fazit: Wann lohnt sich eine Bankbürgschaft?

Eine Bankbürgschaft ist ideal für Mieter, Unternehmen oder Investoren, die ihre Liquidität schonen wollen und trotzdem eine hohe Sicherheit für ihre Vertragspartner bieten möchten. Besonders bei höheren Kautionssummen oder bei Projekten mit strengem Sicherheitenbedarf kann die Bankbürgschaft eine clevere Lösung sein.